Angorakaninchen bei vollem Bewusstsein gerupft

23 Dez 2013

Wer liebt nicht die flauschigen, kuschligen Angorapullis, -schale und –jacken? Wissen wir aber unter welch grausamen Qualen die Angorakaninchen ihren Pelz hergeben müssen?

Angorakaninchen wird gewaltsam das Fell aus ihrer sensiblen Haut gerissen, die Tiere schreien vor Schmerzen; dies zeigen Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation PETA aus chinesischen Farmen. Verschiedene Modehäuser verkaufen vorerst keine Angoraprodukte mehr. 90 Prozent der gewonnenen Angorawolle stammt aus China; ein Tierschutzgesetz existiert in diesem Land nicht, Tierhalter werden weder kontrolliert noch für Misshandlungen bestraft.

In der Natur leben Kaninchen in sozialen Gruppen in einem weitverzweigten Höhlensystem. Neben Sozialverhalten und Graben sind sie die meiste Zeit des Tages mit der Nahrungssuche beschäftigt. In der Zucht werden Angora-Kaninchen zu Zehntausenden in engen Drahtkäfigen gehalten, meist einzeln. Das Leben auf dem Maschendraht ist für die Tiere eine absolute Qual. Es bilden sich Geschwüre an den empfindlichen Pfoten. Beschäftigungsmangel, fehlende soziale Kontakte und Reizarmut in den engen Käfigen führen zu Verhaltensstörungen und Apathie.

Um möglichst schnell  viel Wolle zu produzieren, werden die empfindsamen Tiere mehrmals jährlich bei vollem Bewusstsein gerupft oder geschoren. Sie werden auf Streckbänke aufgespannt oder mit Seilen an der Decke befestigt. Anschließend reißen oder schneiden Arbeiter ihnen das Fell vom Leib. Die Kaninchen schreien vor Schmerz und tragen offene Wunden davon. Zurück in den Einzelkäfigen verfallen sie oft in eine Schockstarre.

„Beim Kauf von Kleidungsstücken sollten Konsumenten stets das Etikett auf Angora überprüfen. Wer Angora-freie Produkte wählt, geht auf Nummer sicher und weiß, dass er mit seinem Einkauf die Tierqual nicht unterstützt.“ Frank Schmidt, PETA

Verschiedene Modehäuser stellten den Verkauf von Angora-Produkten vorerst ein. Andere verkündeten Mitte Dezember, dass sie weiterhin Wollprodukte von gequälten Kaninchen verkaufen werden. Das löste eine Welle der Empörung aus. Auf „Sum of us“ wurden Unterschriften gegen diese Unternehmen gesammelt. Knapp 300'000 Menschen unterzeichneten die Petition. Auf der Internetseite von „Sum of us“ ist nun zu lesen, dass diese ihre Wirkung zeigte und weitere Firmen auf Angora-Produkte verzichten. Trotzdem bleibt es den Konsumenten überlassen, einen entsprechenden Kaufentscheid zu fällen.

Das Weihnachtsgeschäft läuft für die Modehäuser sehr gut dieses Jahr. Es lässt sich jedoch ein trauriger Trend beobachten. Nicht nur Pelz, sondern auch Bekleidung aus Cashmere- oder Angorawolle werden vermehrt nachgefragt – auf Kosten von Millionen von Tieren, die dafür leiden und ihr Leben lassen müssen.

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