Groppen sind in der Schweiz weit verbreitet. Man findet sie in Bächen, Flüssen und teilweise auch in Seen im Einzugsgebiet von Rhein, Rhone und Po. Da ihre Schwimmblase degeneriert ist, sind sie sehr schlechte Schwimmer. Sie bewegen sich hüpfend vorwärts, indem sie sich mit gespreizten Brustflossen ruckartig über den Grund bewegen. Bei Gefahr verstecken sie sich unter Steinen oder Totholz. Dank ihrer Tarnung sind sie dort nur schlecht zu erkennen. Aktiv sind sie in der Dämmerung oder nachts, tagsüber halten sie sich in ihren Verstecken auf. Auf dem Speisezettel stehen Kleintiere wie Insektenlarven, Bachflohkrebse und Schnecken.
Während der Laichzeit im Februar bis Mai bereitet das Männchen unter Steinen oder Holz eine höhlenartige Laichgrube vor. In diese legt das Weibchen dann bis zu 200 Eier. Diese werden vom Männchen befruchtet und bleiben dann als Klumpen an der Unterseite der Steine haften. Groppen betreiben Brutpflege; die Eier werden vom Männchen gepflegt und verteidigt. Sie gehören zu den so genannten Kurzdistanzwanderfischen. Im Laufe ihrer Entwicklung benötigen sie unterschiedliche Substrattypen. Zwischen den verschiedenen Habitaten werden Wanderungen durchgeführt.
„Dort, wo es Groppen gibt, stimmt der Lebensraum im und am Gewässer, dort wo es keine gibt, ist der Gewässerraum nicht okay. “
Samuel Gründler, Biologe beim Schweizerischen Fischerei-Verband
Die Fische stellen große Ansprüche an die Wasserqualität; sie benötigen eine hohe Sauerstoffkonzentration, eher niedrige Wassertemperaturen und fühlen sich vorwiegend am steinigen Grund wohl. Obwohl sie in der Schweiz doch relativ häufig vorkommen, gilt die Art nach der Roten Liste als potentiell gefährdet.
Die grössten Feinde der Groppen sind künstliche Uferverbauungen, begradigte Bäche und Flüsse. In monotonen, begradigten Fliessgewässern fehlen den Tieren die natürlichen Lebensgrundlagen. Dämme und Querbauten stellen für sie unüberwindbare Hindernisse dar. Das führt dazu, dass die genetische Vielfalt in den Populationen sinkt und die Neubesiedlung von Gewässern verunmöglicht wird. Auch die schlechte Wasserqualität durch die Belastung mit Schwermetallen sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln macht den Tieren zu schaffen.
Die Groppen sind Bioindikatoren für gute Wasserqualität und einen natürlichen Zustand der Gewässerlandschaft. Nur wenn die Gewässer in natürlichem Zustand oder renaturiert sind, hat die Groppe eine Zukunft. Obwohl vielerorts Renaturierungen durchgeführt werden, sind allzuviele Gewässer (noch)in einem sehr unbefriedigenden Zustand. Deshalb fordert der Schweizerische Fischerei-Verband, die Revitalisierung der Gewässer zielstrebig voranzutreiben.
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