Der heutige Tag des Versuchstiers erinnert, dass eine ganze Menge Tiere in Versuchen und Experimenten für die Menschheit getötet oder genutzt werden.
Resultate von 2015
2015 wurden in der Schweiz 682'333 Tiere für Versuche genutzt. Das sind knappe 80‘000 mehr als im Vorjahr. In Deutschland waren es sogar 2‘753062 Tiere. Dies sind zwar 17% weniger als im Jahr zuvor, doch immer noch über 2 Millionen zu viele. Damit landet Deutschland nach Frankreich auf dem zweiten Platz der Anzahl der Tierversuche in Europa. Diese bestehen zu 90% aus Säugetiere. Davon sind fast 70% Mäuse. Aber auch über 1‘000 Katzen und über 4‘000 Hunde und Affen werden zu Forschungszwecken herangezogen. Neu wurde auch der Schweregrad der Versuche bemessen. Jedes 10 Tier erwachte nach dem Versuch nicht mehr aus der Vollnarkose, und fast 30% mussten schwere oder mittlere Belastungen über sich ergehen lassen.
Durchgeführt wurden die Tierversuche mit 59% für die Grundlagenforschung, 14% für medizinische Forschung und 23% für die Herstellung und Qualitätskontrolle medizinischer Produkte. Aber auch für Ausbildungen und Züchtung von genetisch manipulierten Tiere werden Tierversuche angewandt. Diese Zahlen wurden Ende 2016 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht.
Die Alternativen
Tierversuche sind nicht nur aus ethischer Sicht abzulehnen: Die Testergebnisse, die von Tier auf Mensch übertragen werden, sind oft falsch und liefern so keine für uns relevanten Forschungskenntnisse.
Zudem gibt es unterdessen etliche andere wissenschaftliche Verfahren, die Tierversuche unnötig machen. Dazu gehören beispielsweise die Zellkulturen: Mithilfe von gezüchteten Körpergewebe kann beispielsweise die Giftigkeit von Chemikalien auf künstlicher menschlicher Haut getestet werden, ohne dass dabei Tiere leiden, die zuerst zeitintensiv gezüchtet werden müssen. Auch Organe und Gewebe können direkt im Labor hergestellt werden und bieten einen direkten Vergleich zu Menschen, ohne den Umweg über einen anderen Organismus.
Eine weitere Methode, welches direkte Ergebnisse zu menschlichen Krankheiten liefert, ist das bildgebende Verfahren. Mit der Magnetresonanztomographie (MRT) beispielsweise können Krankheiten und deren Auswirkungen auf den Körper an Patienten und gesunden Menschen verglichen werden. Und das ganz ohne Schmerzen, Bestrahlung und ohne künstliche Krankmachung von Tieren.
Aber auch Computer können heutzutage viel, wie zum Beispiel die Toxizität von Substanzen berechnen, Studenten mit Simulatoren ausbilden und Patienten beobachten.
Solange Tierversuche allerdings noch nicht abgeschafft sind, kann beim Kauf von Kosmetik und anderen Produkten auf tierversuchsfreie und vegane Alternativen geachtet werden.
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