Der Affentag (englisch: World Monkey Day oder International Monkey Day) findet seit dem Jahr 2000 jeweils am 14. Dezember statt. Was ursprünglich ein Scherz zweier amerikanischer Studenten war, entwickelte sich zu einem Feiertag, der von Organisationen wie Greenpeace und National Geographic begangen wird: Casey Sorrow, der vor 18 Jahren an der Michigan State University Kunst studierte, trug den Affentag scherzhaft im Kalender seines Studienkollegen Eric Millikin ein. Zusammen mit weiteren Studenten wurde der Tag daraufhin ausgiebig gefeiert, inklusive Affenkostümen und affengerechtem Verhalten wie grunzen, schreien und gegenseitigem Läusezupfen. Mit der Darstellung des Affentages in den Werken und Comics der beiden Künstler wurde der Feiertag immer populärer. Am 14. Dezember geht es heute nicht nur darum, sich mit Spässen der besinnlichen Weihnachtszeit zu widersetzen, sondern auch ein Zeichen für den Affenschutz zu setzen. Auf der offiziellen Webseite des Monkey Day ist eine Liste internationaler Primaten-Organisationen angeführt und es erscheinen regelmässig „Monkey News“.
Was sind Affen überhaupt?
Im Volksmund werden die Begriffe Affen und Primaten häufig gleichgesetzt. Das ist jedoch wissenschaftlich nicht ganz korrekt: In Wahrheit bezeichnen Primaten eine Ordnung innerhalb der Unterklasse der Höheren Säugetiere (Eutheria) und der Überordnung der Euarchontoglires.
Sie werden in die beiden Unterordnungen Feuchtnasenprimaten (Strepsirrhini) und Trockennasenprimaten (Haplorhini) unterteilt. Zu den Strepsirrhini gehören die afrikanischen Buschbabys (Galagos), Fingertiere, Lemuren sowie Makis und Loris aus der Teilordnung der Loriartigen.
Unter den Trockennasenprimaten wird zwischen Höheren Primaten (Anthropoidea) und Koboldmakis (Tarsiiformes) unterschieden. Damit kommen wir der Sache schon näher: In der Wissenschaft werden lediglich alle Höheren Primaten als Affen bezeichnet. Sie teilen sich in Alt- und Neuweltaffen auf. Neuweltaffen umfassen alle Affen, die in Amerika heimisch sind. Altweltaffen dagegen kommen in Eurasien und Afrika vor. Sie sind im Schnitt grösser als Affen der Neuen Welt und haben eine schmalere Nase, während Neuweltaffen auseinanderragende Nasenlöcher besitzen. Aus diesem Grund spricht man auch von Schmalnasen- bzw. Breitnasenaffen. Zu den Altweltaffen gehören Menschenaffen, d.h. Urang-Utans, Schimpansen, Gorillas und der Mensch sowie Meereskatzenverwandte, die einen Schwanz aufweisen.
Alle Primaten zeichnet ein aussergewöhnlich grosses Gehirn im Vergleich zur Körpergrösse aus. Von allen Arten kommt der Mensch mit aktuell über 7,6 Milliarden mit Abstand am häufigsten vor. Menschen leben heutzutage auf allen Erdteilen, mit Ausnahme der Antarktis. Die meisten anderen Primaten sind nur in tropischen Gebieten heimisch.
Wir gefährden unsere Verwandten
Die Faszination für die anderen Primaten führt dazu, dass sie beliebte Zootiere sind. Ausserdem werden sie als Versuchstiere missbraucht, weil sie Menschen in ihrem Körperbau und Verhalten sehr ähnlich sind. Eine Anfang 2017 veröffentlichte Studie, die in Zusammenarbeit internationaler Primatenforscher erarbeitet wurde, kam zum Ergebnis, dass 60% aller 504 bekannten Spezies unter den Primaten vom Aussterben bedroht sind. Dazu werteten sie mehr als 200 internationale Studien aus. Als Hauptgründe genannt werden der Verlust von Lebensraum durch industrielle Landwirtschaft, Waldrodung, Öl- und Gasförderung, Bergbau, das Anlegen von Dämmen und die Ausweitung von Strassennetzen. Weitere Gefahren sind gemäss den Forschern menschliche Krankheiten, der Klimawandel sowie der Handel von Buschfleisch und Primaten als Haustieren. So sind zum Beispiel allein in den letzten 15 Jahren drei Viertel aller wild lebenden Grauergorillas gestorben.
Doch es geht nicht nur um Gorillas, sondern um 299 weitere gefährdete Arten! Aus diesem Grund sind Tage wie der Affentag wichtig, um die Aufmerksamkeit auf diese grossen menschengemachten Probleme zu richten und den Schutz unserer Verwandten sicherzustellen.
Quellen und weitere Informationen:
Offizielle Webseite von Monkey Day mit News zu Affen und zum Affentag
Kuriositäten zum Monkey Day
Studie “Impending extinction crisis of the world’s primates: Why primates matter” (Science Advances, 2017)
Kommentare (0) anzeigenausblenden