Plecotus auritus – Tier des Jahres 2012

Wie jedes Jahr bestimmt Pro Natura das „Tier des Jahres“. 2012 ist es die Braune Langohrfledermaus, die mit der Jagd nach Insekten wichtige ökologische Funktionen übernimmt. Der Flugakrobat ist wie alle dreissig in der Schweiz lebenden Fledermausarten, gefährdet. 

Die langen Ohren sind ihr Kennzeichen. Kein anderes Tier hat im Verhältnis zu seinem Körper längere Ohren als diese Fledermausart. Damit ortet die Braune Langohrfledermaus (Plecotus auritus) ihre Beute. Um zu überleben, ist das Tier auf abwechslungsreiche und miteinander vernetzte Landschaften angewiesen. 

Eine Landschaft ohne Bäume, Sträucher oder Hecken ist für das Braune Langohr, was für einen Menschen eine Wüste ist: leer und bedrohlich.

 
«In unseren stark herausgeputzten und auf Effizienz getrimmten Landschaften verhallen die Rufe des Braunen Langohrs immer mehr im Nichts. Eine Landschaft ohne Bäume, Sträucher oder Hecken ist für das Braune Langohr, was für einen Menschen eine Wüste ist: leer und bedrohlich. Es fehlen die Orientierungspunkte», sagt Urs Tester, Artenschutzexperte bei Pro Natura. 

 Das Spezielle an der Fledermaus ist ihr „Rüttelflug“. Sie kann wie ein Turmfalke in der Luft an Ort und Stelle ausharren und dabei Insekten von Bäumen und Sträuchern ablesen. Sie ernährt sich hauptsächlich von Nachtfaltern. Aber auch Käfer, Schnaken, Raupen und Spinnen gehören zu ihren Leibspeisen. 

Die Fledermaus lebt und jagt vorwiegend in Laub- und Mischwäldern. In alten Bäumen und Dachstöcken schlägt sie ihr Tagesquartier auf. «In der Schweiz werden die Wälder intensiv genutzt. Das bedeutet, Bäume werden in der Regel schneller geschlagen, als sie ihre Alterserscheinungen wie Baumhöhlen entwickeln. So fehlen dem Braunen Langohr wichtige Wohnungen. Fledermaus-Lebensraum geht verloren», mahnt Urs Tester. 

Im Winter macht das braune Langohr wie alle Fledermäuse einen Winterschlaf. Sie ziehen sich in Höhlen, Tunnels, Felsspalten, Keller oder Baumhöhlen zurück. Dabei reduzieren sie ihre Körperfunktionen. Zwischen zwei Atemzügen verstreichen ca. 90 Minuten. Wenn sie ihr Winterquartier verlassen müssen, verbrauchen die Tiere Energie von rund 11 Tagen Winterschlaf. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Fledermäuse nicht aufgeweckt werden. 

In der Schweiz ist sie vom Flachland bis in die Bergregionen verbreitet. 
Mit der Wahl des Braunen Langohrs zum Tier des Jahres 2012 macht Pro Natura auf den schlechten Zustand der Biodiversität in der Schweiz aufmerksam.

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