Die kleinen Vögel sehen oftmals verlassen und hilflos aus, da sie zwitschernd und flügelschlagend auf dem Boden sitzen. Jedoch sind sie nur scheinbar verwaist, denn die Altvögel füttern diese auch noch nachdem sie aus dem Nest gefallen sind. Werden solche Jungvögel von wohlmeinenden Menschen aufgehoben und zur Vogelwarte gebracht, hat dies zur Folge, dass sie von ihren Eltern getrennt und ihrer Familie entrissen werden. So lernen sie wichtige Fähigkeiten nicht, die sie in ihrem Leben bräuchten.
Seit einigen Tagen bringen zahlreiche Passanten die Jungvögel fälschlicherweise zur Vogelwarte. Diese können dort zwar in Ruhe heranwachsen, doch fehlt ihnen das lebenswichtige familiäre Umfeld. Deshalb müssen die Jungvögel möglichst bei ihrem Fundort belassen werden, sofern sie nicht von einer akuten Gefahr bedroht sind. Sitzt eine junge Amsel beispielsweise auf der Strasse, kann sie mit blossen Händen ins nächste Gebüsch getragen werden. Dort wird sie von ihren Eltern gefunden und weiterhin versorgt.
Wenn der Vogel verletzt ist oder über eine Stunde nicht von den Altvögel gefüttert wird, sollte er idealerweise in die nächste Pflegestation gebracht werden. Die Vogelwarte vermittelt die entsprechende Adresse.
Verletzte und kranke Vögel sowie verlassene Jungvögel gehören in die Hände von Fachleuten! Die Schweizerische Vogelwarte Sempach betreibt eine eigene Pflegestation. Diese kann erreicht werden unter Tel. 041 462 97 00/49 (Mo-Fr 8-12 Uhr und 14-17 Uhr); an Wochenenden und Feiertagen ist ein Pikettdienst organisiert.
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