Aquatische Lebensräume haben eine Vielfalt von Arten hervorgebracht, die dem Menschen lange Zeit unerschöpflich schien. Seit einigen Jahren sind Probleme der Überfischung jedoch zunehmend offensichtlich und verlangen Verbesserungen in Fischwirtschaft, Arten- und Gewässerschutz. Rund zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Die Meere, Seen und Flüsse dieser Welt sind eng mit dem Klima, Wetter und den Ökosystemen verwoben. Viele Organismen, darunter auch solche, die auf dem Land leben, bestehen überwiegend aus Wasser; so auch der menschliche Körper, für den der Wasseranteil je nach Alter zwischen 50 und 80% schwankt. Wir brauchen Wasser zum Trinken, für die Bewässerung in der Landwirtschaft, in der Industrie und der Alltagshygiene. Zudem dienen auf unterschiedlichen Teilen der Welt verschiedene im Wasser lebende Tiere wie Fische, Krebse oder Muscheln breiten Bevölkerungsschichten seit Urzeiten als Nahrungsquelle.
In den letzten Jahrzehnten haben Bevölkerungswachstum, technologische Entwicklungen, der Ausbau und die Intensivierung von Industrien, Verkehrswegen und Handelsbeziehungen nicht nur den Land- und Lufträumen, sondern auch den Gewässern dieser Welt stark zugesetzt. Im Bereich der Fischerei haben immer effizientere, aber auch rücksichtslosere Methoden zur Ausbeutung der Ozeane beigetragen. Schiffe und Fangnetze wurden grösser, die Ortung von Fischschwärmen und -vorkommen präziser, die Navigation der Netze und Fangmethoden wirkungsvoller. Eine Folge davon ist die Überfischung der Weltmeere. Laut WWF geht aus dem Weltfischereireport der UNO-Ernährungsorganisation FAO hervor, dass 32% der weltweiten Fischbestände überfischt sind und 53% bis an ihr Maximum genutzt werden, wobei diese Einschätzung im Vergleich zu anderen Beurteilungen der Zustände der Weltmeere gemässigt ist. Nicht von der Hand weisen lässt sich auf jeden Fall, dass die Menge der gefangenen Fische in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat. Dass dies mit dem Rückgang zahlreicher Arten einhergeht und insbesondere die Meeresökosysteme belastet, ist naheliegend.
Tatsächlich sind die Bestände, etwa von Thun-, Hai- oder Schwertfischen – von den stark bedrohten Meeressäugern ganz zu schweigen – vielerorts bereits massiv zurückgegangen. Die intensive Befischung hat, neben anderen Problemen, wie jenem der Verschmutzung, zu einer Verarmung der marinen Artenvielfalt beigetragen. Weil die Beziehungen betroffener Arten zu anderen Arten und Wirkgrössen sehr vielschichtig und in ihrer Gesamtheit nicht hinlänglich verstanden sind, ist auch die Tragweite des Schadens noch nicht leicht zu beziffern. Klar ist aber, dass der Schutz von Ozeanen und anderen aquatischen Lebensräumen künftig stärker vorangetrieben werden muss. Neben einer Verbesserung des Gewässerschutzes, etwa durch die Reduktion von Dünger-, Abwassereinflüssen und Abfällen, sind auch Schritte in Richtung einer nachhaltigen Fischereiwirtschaft und Artenschutzbestimmungen anzustreben, so etwa die Herabsetzung von Fangquoten, die Pflicht zur Nutzung von Beifängen und die Einschränkung von Jagd- bzw. die Ausweitung von Schutzgebieten.
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