Ratgeber der Woche: Motor ausschalten und sparsam fahren

Vor Ampeln und Bahnübergängen müssen Lenker den Motor abstellen. Wer gegen dieses Gesetz verstösst, zahlt theoretisch 60 Franken Busse. Doch die Polizei kontrolliert kaum. Dabei bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass sich das Ausschalten des Automotors schon bei einem Stopp von 5 bis 10 Sekunden lohnt.

Wer bei einem Halt den Motor ausschaltet, kann Lärmemissionen verhindern, Treibstoff sparen und die Luftverschmutzung reduzieren. Bei neusten Messungen, die die Quality Alliance Eco-Drive (QAED) zusammen mit Energie Schweiz und dem Touring Club Schweiz (TCS) im Testzentrum in Emmen durchgeführt haben, wurde ein riesiges Einsparungspotential festgestellt: Würden alle Schweizer Autofahrer den Motor bei jedem Halt ausschalten, könnten jährlich 50 bis 60 Millionen Liter Treibstoff und 85 bis 110 Millionen Schweizer Franken eingespart werden. Diese Treibstoffmenge verursacht 115‘000 bis 145‘000 Tonnen CO2-Emissionen. Wer beim Halten konsequent den Motor abstellt, spart im Jahr eine Tankfüllung. Pro Sekunde verursacht ein Automotor etwa 10 Liter Abgase. Muss an einem Rotlicht 30 Sekunden auf Grün gewartet werden, können mit Ausschalten des Motors 300 Liter Abgas eingespart werden. In der Schweiz steht ein Auto im Jahr im Schnitt etwa 50 Stunden vor Rotlichtern. Daraus ergibt sich ein gewaltiges Einsparungspotential! Etwaige Bedenken, das Auto könnte durch das häufigere An- und Abstellen des Motors Schaden nehmen, sind gemäss den Experten des TCS unbegründet.

„Motor ausschalten lohnt sich eigentlich bei allen Stopps, sofern der Verkehrsfluss und die Verkehrssituation es erlauben“ Touring Club Schweiz TCS (Fazit der Messungen bei verschiedenen Fahrzeugtypen)

Sinnlos und sogar verboten ist auch das Aufwärmen des Motors im Leerlauf. Ein aktueller ADAC-Test zeigt, dass das Fahrzeug gar nicht warm wird. Der Motor erreicht die optimale Temperatur viel schneller, wenn sofort losgefahren wird. Um wenig Treibstoff zu verbrauchen, sollte im höchstmöglichen Gang, bei niedriger Drehzahl, gefahren werden. Die meisten Autos lassen sich schon ab 50 km/h im fünften oder sechsten Gang fahren. Wer vorausschauend und mit dem nötigen Abstand fährt, kann Schwung nutzen und muss nicht so oft schalten. Reifen können bis 0,5 bar über die Empfehlung aufgepumpt werden, wodurch sich der Treibstoffverbrauch weiter reduzieren lässt. Nicht benötigte Dachträger und Lasten sollten entfernt werden. Für je hundert Kilo Mehrgewicht steigt der Treibstoffverbrauch um 0,5 Liter je hundert Kilometern.

Zwei Drittel aller Fahrten in Deutschland und der Schweiz sind kürzer als zehn Kilometer, etwa die Hälfte ist kürzer als fünf Kilometer und knapp ein Drittel der Fahrten liegt unter drei Kilometern. Doch gerade für Kurzstrecken ist der Treibstoffverbrauch besonders hoch: Gleich nach dem Start benötigt der Motor 30 bis 40 Liter pro 100 Kilometer; nach dem ersten gefahrenen Kilometer sind es immer noch 20 Liter. Erst nach drei bis vier Kilometern erreicht der Motor die optimale Betriebstemperatur – erst jetzt funktioniert der Katalysator! – und damit seinen Durchschnittsverbrauch. Durch sparsames Fahren und Ausschalten des Motors bei Stopps können also bis zu 30 Prozent des Treibstoffverbrauchs eingespart werden.

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