Ratgeber: Peelingcrèmes und Weissmacher-Zahnpasta

Sie versprechen zartere Haut oder weissere Zähne – Produkte mit „Peelingeffekt“. Mikroskopisch kleine Plastikkügelchen sollen dabei zu einem mechanischen Reinigungseffekt verhelfen. Diese Plastikteilchen gelangen jedoch über das Abwasser in die Umwelt und verteilen sich dort.

Die Partikel sind so klein, dass sie von Kläranlagen nicht ausgefiltert werden. Sie werden von Tieren in Seen und Meeren aufgenommen und landen in der Nahrungskette. Plastik verstopft die Atemwege und Mägen der Tiere sie mit vollem Magen elendiglich verhungern. An die Plastikteilchen können sich ausserdem  andere Umweltgifte anheften und Tiere und Menschen krank machen.

In vier von 19 untersuchten Honig-Sorten fand Gerd Liebezeit von der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg solche Kügelchen. Auch das analysierte Regenwasser enthielt ebensolche Plastikteilchen. Bei manchen Körperpflegeprodukten betrug der Anteil an Plastikkügelchen bis zu 10% vom Gesamtinhalt. Einige Kunststoffe brauchen zudem bis zu 500 Jahre um sich abzubauen.

„Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist. Die Verwendung von Plastikteilchen in Kosmetik- und Reinigungsprodukten sollte verboten werden.“
Gerd Liebezeit, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg

Wie sich Mikroplastik in Lebensmitteln auf die Gesundheit des Menschen auswirkt, ist unklar. Das deutsche Umweltbundesamt hat Forschungsaufträge vergeben, um diese  Auswirkungen zu untersuchen. In der Schweiz dagegen sind laut Bundesamt für Gesundheit keine solchen Aufträge hängig. Ein grosses Thema ist Mikroplastik dagegen beim Bundesamt für Umwelt. Im Genfersee wurde bereits eine überraschend hohe Konzentration an Mikroplastikteilchen festgestellt. Nun werden auch andere Schweizer Seen untersucht.

Die EU ruft die Industrie dazu auf, freiwillig auf Plastikteilchen in Pflegeprodukten zu verzichten. Einzelne Hersteller kündigten bereits  an, in Zukunft nur noch plastikfreie Produkte zu verkaufen. Auch in der Schweiz fordern Konsumentenschützer und Imker ein Verbot von Plastik in Körperpflegeprodukten.

Produkte mit Mikroplastik erkennt man an den Inhaltsstoffen. Meist handelt es sich um Polyethylene (PE), es wird aber  auch Polypropylen (PP), Polyethylenterephtalat (PET), Polymethylmethacrylat (PMMA) und Nylon zugegeben. Peelings für die Haut kann man auch selber herstellen, beispielsweise mit Mohn oder Sand und einen groben Waschlappen benützen.

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