Grünflächen tun auch vertikal ihren wertvollen Dienst Grünflächen tun auch vertikal ihren wertvollen Dienst

In den dicht gebauten Städten scheint das Schaffen von Grünräumen keine einfache Aufgabe zu sein. Der Stadtstaat Singapur zeigt uns, dass die eigentlich gar nicht so schwer wäre.

In den letzten Wochen haben wir aufgezeigt, weshalb Stadtgrün wichtig ist. Wir haben sehr viele Möglichkeiten, wie wir das Grün in die Stadt holen können. Diese gehen weit über das Anlegen einer Wiesenfläche oder die Pflanzung neuer Bäume hinaus. Dicht bebaute Städte müssen oftmals auf unkonventionellere Lösungen zurückgreifen. Deshalb sind die innovativsten Lösungen häufig auch in dicht bewohnten Städten zu finden. So etwa in Singapur. Im südostasiatischen Stadtstaat muss jede Grünfläche, die verbaut wird, wieder durch gleich viel Grün ersetzt werden. Die Grünflächen werden dann gleich ins Gebäude integriert. So etwa im Oasis Downtown Hotel. Das Gebäude kommt so auf das Elffache der Grünfläche, die ein ebenerdiger Garten auf derselben Fläche hätte. Das zeigt, dass eine Stadt nicht zwingend weniger grün sein muss als eine Wiesenlandschaft. Das singapurische Grünflächengesetz sorgt dafür, dass sich über die ganze Stadt hinweg grüne Fassaden und Dachgärten ausbreiten. Letztere dienen als Oasen für einheimische Vögel.

Singapur baut „Forest Town“

Die südostasiatische Metropole, die gerade einmal halb so gross wie der Kanton Luzern ist, will in Zukunft noch grüner werden. Besonders innovative Pläne hat der asiatische Kleinstaat in einem Gebiet, das früher für Militärtraining genutzt wurde. Hier soll ein neues Wohngebiet namens „Tengah“ entstehen. Dieses berücksichtigt die Ansprüche der Natur von Anfang an und soll Nachhaltigkeit auf allen Ebenen umsetzen. Das „Biophilic Town Framework“ setzt sich zum Ziel, die Bewohner des Stadtviertels mit der Natur zu vernetzen. Dadurch verspricht man sich unter anderem auch positive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Einwohner.
Dass die Natur bei der Planung der Forest Town eine zentrale Rolle einnimmt, wird offensichtlich: Die Strassen  im Stadtzentrum werden im Untergrund geführt; Bäume und Büsche so gepflanzt, dass sie Lärm bestmöglich reduzieren und gleichzeitig dem Hitzeinsel-Effekt optimal Gegensteuer geben. Mittels Computersimulationen wurden die Windströmungen eruiert, damit eine hohe Luftzufuhr und dadurch Kühlung des Stadtviertels gewährleistet ist. Regenauffangbecken sammeln und bereiten Wasser zur Wiederverwendung auf und dienen gleichzeitig als Libellen- und Amphibienhabitat. Namensgebend ist ein 100 Meter breiter Waldstreifen, der die ganze Stadt umgibt und Tieren als Vernetzungsstreifen dient.

Das Wohngebiet in der Hightech-Stadt verzichtet bei der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsziele selbstverständlich auch nicht auf smarte Technologien. Automatisierte Lichtanlagen und zentralisierte Kühlsysteme sind nur zwei von vielen Smart Technology -Systemen.

Singapur zeigt der Welt, wie Grünflächen selbst auf engstem Raum in die Stadt integriert werden können. Das Resultat ist beeindruckend und wir sind gespannt, wie die asiatischen Umweltschutz-Vorreiter mit ihrem Grünen Daumen unsere heimischen Stadtplaner in den nächsten Jahrzehnten inspirieren werden.

Quellen und weitere Informationen:
Housing & Development Board: Tengah
Housing & Development Board: Biophilic Design
SRF: Hochhäuser: Das Leben in der Vertikale

 

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