Der Verkehr ist für riesige Mengen an Treibhausgas – und Luftschadstoffemissionen verantwortlich. Mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen der Schweiz werden durch den Verkehrssektor verursacht. Seit 1990 ist der verkehrsbedingte Treibhausgasausstoss etwa gleich hoch geblieben. Dies ist unter anderem den CO2-Vorschriften für neue Personenwagen zu verdanken.
Dass der verkehrsbedingte CO2-Fussabdruck der Schweiz nicht schon immer so hoch war wie 1990 oder 2020, ist bekannt: Bis vor ca. 200 Jahren entstanden Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor ausschliesslich durch die Produktion von Fortbewegungsmitteln wie etwa Kutschen, Schiffen oder frühen Modellen des Fahrrades. Die Emissionen entstanden durch die Rodung und Umwandlung von Waldflächen in Ackerland oder in der Metallverarbeitung. Das CO2, das vor 1850 ausgestossen wurde, befindet sich zu einem grossen Teil immer noch in unserer Atmosphäre. Dieses trägt zu rund 9 Prozent zur aktuellen Erderwärmung bei.
Mit der Entwicklung des Dampfschiffes im 18. Jahrhunderts sowie der Erfindung der Lokomotive 1804 begrenzte sich der Ausstoss von CO2 nicht mehr nur auf die Produktion der Verkehrsmittel, sondern erstreckte sich neu auch auf die Verbrennung ihrer Treibstoffe. Die Verbrennung von Kohle ist bekanntlich sehr CO2-intensiv. Zusätzlich werden dabei grosse Mengen an Luftschadstoffen ausgestossen.
Mit der Etablierung des Autos nahmen schädliche Abgase markant zu
Trotzdem blieben die Treibhausgas-Emissionen von Dampflokomotiven und –schiffen noch überschaubar – nicht, weil sie besonders sauber gewesen wären, sondern schlicht auf Grund ihrer vergleichsweise geringen Anzahl. Deutlich nahmen die Emissionen von CO2 und Luftschadstoffen aus dem Verkehr zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu, als das Auto für die breite Öffentlichkeit erschwinglich wurde. Schon sehr früh zu spüren bekamen die negativen Umwelteinwirkungen des motorisierten Verkehrs die Einwohnerinnen und Einwohner Kaliforniens. Aufgrund der geografischen Lage ihres Bundesstaates hatten sie bereits in den 1930er-Jahren mit einer enormen Luftbelastung zu kämpfen. Die hohen Konzentrationen an Schadstoffen in der Atemluft führten zu Krankheiten und zahlreichen Todesfällen. Aufgrund dieser massiven Probleme wurde in Kalifornien bereits im Jahr 1947 der „Air Pollution Act“ unterzeichnet. In den anderen US-Staaten und anderen Ländern dauerte es länger, bis das Problem der gesundheitsschädlichen Abgase angegangen wurde. In der Schweiz wurden die ersten Abgasvorschriften erst in den 70er-Jahren eingeführt.
Ungefähr zur gleichen Zeit, als das Auto die Bevölkerung erreichte, wurde das Flugzeug erfunden. Der erste erfolgreiche, gesteuerte und motorisierte Flug wurde im Jahr 1903 von den Brüdern Wright durchgeführt. In den darauffolgenden Jahrzehnten entstanden die ersten Fluggesellschaften. Seit der Einführung der Economyclass im Jahr 1958 wurde fliegen immer günstiger und die Emissionen aus dem Flugverkehr dadurch immer grösser. Diese Entwicklung hält bis heute an.
Soweit ein kleiner Überblick über die jüngere Mobilitätsgeschichte. Nächste Woche begeben wir uns aufs Wasser – genauer gesagt an Bord des Verkehrsmittels, das sich am längsten halten konnte. Hier werfen wir einen Blick auf die Umweltbilanz verschiedener Schiffsvertreter - von kleinen Motorbooten bis zu Kreuzfahrtschiffen.
Quellen und weitere Informationen:
energieschweiz: Mobilität und Verkehr in der Schweiz
Spiegel: Waldrodung erwärmt Klima seit Jahrhunderten
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