Nachdem nun nach zwei Jahren kürzlich auch die Schweiz neben einigen wenigen anderen Staaten das Pariser Klimaabkommen ratifiziert hat, sind die USA der einzige Staat, der sich nicht zum Schutz des globalen Klimas und den Bemühungen aller anderen Staaten bekennt, die Erderwärmung unter maximal 2°C begrenzen bzw. nicht über 1,5°C ansteigen zu lassen.
Der Klimawandel hat existenzielle Bedeutung, und der Handlungsbedarf ist hoch dramatisch. Dies wurde auch wieder an der UN-Climate Change Conference of the Parties (COP 23) deutlich. Veränderungen ungeahnten Ausmasses können letztlich unser aller Lebensgrundlagen zerstören. Die schon jetzt erkennbaren Auswirkungen der schmelzenden Gebirgsgletschern und polaren Eismassen, dem Meeresspiegelanstieg, heftigeren und häufigeren tropischen Wirbelstürmen, Starkniederschlägen, Überschwemmungen, aussergewöhnlichen Trockenperioden und Dürren treffen alle Länder - auch die USA !
Da haben offenbar selbst Al Gore und Barak Obama sowie Arnold Schwarzenegger, als prominentesten US-amerikanische Klimaschutz-Streiter den neuen Präsidenten nicht beeinflussen können.
Dieser registriert zwar auch Veränderungen, schreibt sie aber natürlichen Prozessen zu, die keinen Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten hätten.
Obwohl ICCP (International Panel on Climate Change) und insbesondere der Potsdamer Klimaexperte H.J. Schellnhuber längst nachweisen konnten, dass von den bisher seit dem Beginn der Industrialisierung um bereits 1,1°C global angestiegenen Erderwärmung rd. 0,7° C menschlicher Ursache sind und ein derartiger Temperaturanstieg mit dieser Geschwindigkeit während den letzten 800‘000 Jahren nicht stattfand, gibt es noch immer Zweifler. Als einer der einflussreichsten Sponsoren von klimaskeptischen Positionen gilt der US-amerikanische Erdölkonzern Exxonmobil. Gezielt werden Millionenbeträge investiert, um Klimaleugner zu unterstützen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschleiern. Dessen ehemaliges Vorstandsmitglied Rex Tillerson amtet heute als US-Aussenminister !
Ohren zu, Augen zu ! America first – nach uns die Sintflut!
Wo bleibt da die Verantwortung, die Einsicht?
Aber Amerika ist offensichtlich nicht einfach Trump - der Auftritt „America’s Pledge - We are still in!“ an der Weltklimakonferenz 2017 in Bonn will dies beweisen.
Am 8. Annual Sustainable Innovation Forum im Rahmen der UN Environment Climate Action am Weltklimagipfel galt ein ganztägiger Auftritt der Initiative „America’s Pledge - We are still in!“
In einem eigenen, beeindruckend grossen Pavillon wurde an verschiedenen Ständen, in Podien und mittels Vorträgen über die aktuelle Situation in den USA bezüglich des Umwelt- und Klimaschutzes informiert.
Dabei positionierte sich die Initiative „America’s Pledge“ klar und deutlich gegen die aktuelle Klimapolitik der US-amerikanischen Administration. Die Reduktionsziele und die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen, für die sich die USA noch unter Obama ausgesprochen hat (Reduktion der Emissionen [gegenüber 2005] um 26 -28% bis 2025), sollen –auch ohne Unterstützung der Regierung- dennoch erreicht werden: „We are still in!“.
Ausgehend vom Impuls aus Kalifornien mit dem amtierenden Gouverneur Jerry Brown (Demokrat) und dessen Vorgänger Arnold Schwarzenegger (Republikaner) haben sich mittlerweile 14 weitere Staaten, 455 Städte, 1‘747 Unternehmen und 325 höhere Schulen zum sog. „America’s Pledge“ (= Versprechen, Zusicherung) und damit zur klaren Opposition gegen Trump’s Politik zusammengeschlossen und versuchen im offenen Widerstand, die derzeitige Administration zunehmend zu isolieren. Die Initiative umfasst inzwischen 49% der amerikanischen Bevölkerung, 54% der Grossproduzenten, 35% der Treibhausgasemissionen von 2016.
Die Akteure streben eine klimafreundliche Politik an. Anlässlich ihres Auftritts in Bonn wurde mit viel Enthusiasmus dargelegt, welche Initiativen zum Klimaschutz ergriffen, stattfinden und umgesetzt werden - eine Hoffnung für alle!
Weiterführende Informationen:
Hintergründe zu "America's Pledge"
Kommentare (0) anzeigenausblenden