Banken und ihre leeren Versprechungen an die Umwelt

Banken investieren in umweltschädliche Projekte. Banken investieren in umweltschädliche Projekte.

Einstige Versprechen von Banken am Pariser Klimagipfel wurden in der Realität nicht umgesetzt. Die Investitionen in fossile Projekte stiegen letztes Jahr um insgesamt 11%.

Wir vertrauen Banken unser Geld an, sei es fürs Sparen, Anlegen oder die Altersvorsorge. Die Banken wiederum legen dieses Geld bei Kunden und Produzenten an. Das Geld, welches wir den Banken anvertrauen, hat also direkten Einfluss auf unsere Umwelt und die Gesellschaft. Investiert eine Bank in Kohleproduzenten wirkt sich dies negativ auf die Umwelt und unser Klima aus. Hingegen gibt es gute Alternativen, mit denen eine Bank positives bewirken kann. Investiert sie etwa in Solar- oder Windenergie hat dies eine positive und nachhaltige Wirkung.

Versprechungen vs. Realität

Im Jahr 2016 - dem Jahr des Pariser Klimaabkommens - sanken die Investitionen in fossile Projekte. Die grössten Banken weltweit versprachen, mit dem Geld nachhaltiger zu wirtschaften und dementsprechende Projekte zu finanzieren. Diese Versprechungen hielten allerdings nicht lange an. Wie nun im Fossil Fuel Finance Report ersichtlich ist, stiegen die Investitionen in fossile Projekte - vor allem in Kohleprojekte - insgesamt um 11%.

Unter den vorwiegend Kanadischen und Amerikanische Banken, die in solche Öl- und Kohleprojekte investiert haben, findet sich aber auch die Schweizer Bank Credit Suisse (CS). Insgesamt steckte sie 2017 1,1 Milliarden mehr in fossile Projekte als das Jahr zuvor. Dass die Bank dabei seit zwei Jahren kein Geld in neue Minen zur Kohlegewinnung steckt, ist angesichts der Umstände kein Trost. Die CS musste letztes Jahr schon viel Kritik einstecken, als behauptet wurde, dass sie 1,4 Milliarden in das Pipeline-Projekt in North Dakota investierte. Bei dem Projekt soll eine Öl-Pipeline mitten durch das Gebiet eines indigenen Volkes gebaut werden. Damals wies die CS alle Vorwürfe zurück.

Mit gutem Beispiel geht die zweite Schweizer Grossbank voran. Die UBS finanziert seit 2015 deutlich weniger fossile Projekte und unterstützt Kohleprojekte beinah gar nicht mehr.

Profitgier und ein „Bio-Label“ für Banken

Fakt ist: Die Geschäftspolitik vieler Banken ist einzig und allein auf die finanziellen Faktoren ausgerichtet. Dahinter rücken Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit weit in den Hintergrund. Wirklich etwas ändern wird sich nur durch Druck von Kunden und Gesetzgebern. In diesem Rahmen könnte ein Mindeststandard – vergleichbar mit dem gesetzlich definierten Bio-Standard bei Lebensmitteln - für alle Banken ein guter Ansatz sein.

Dieser Meinung ist auch der WWF, nachdem sie eine Studie zur Nachhaltigkeit von Schweizer Banken durchgeführt haben. Für die breite Bevölkerung könnte mit einer entsprechenden Vorgabe auch transparenter und einfacher zu verstehen sein, welche Banken nachhaltig wirtschaften und welche nicht. Die Entscheidung, bei welcher Bank man sein Geld lieber anlegt, würde damit sicherlich einfacher fallen. Denn erst wenn die Banken kein Geld mehr zum rücksichtslosen Wirtschaften haben, werden sie etwas ändern.

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