Umweltnews - Kalenderwoche 51
Die wöchentlichen Umweltschlagzeilen
Ja zum revidierten CO2-Gesetz
Der Nationalrat hat das revidierte CO2-Gesetz mit folgenden Entscheiden angenommen: Die CO2-Abgabe bleibt bei 120 Franken pro Tonne Kohlendioxid. Ein Drittel des Geldes wird für Förderungen von erneuerbaren Energien und in Technologien investiert. Für die Luftfahrt bedeutet das Gesetz, dass dem Kerosin, welches in der Schweiz getankt wird, erneuerbare Treibstoffe beigemischt werden müssen. Ausserdem sollen die Emissionen künftig in CO2-Äquivaltenten auf dem Flugticket vermerkt sein. Auf eine Abgabe für Business- oder Privatjet pro Flug wurde jedoch verzichtet. Bei Ladeinfrastrukturen für Elektroautos ist man sich uneinig: Der Bundesrat möchte einen jährlichen Förderbetrag von max. 30 Millionen Franken, der Nationalrat nur bis zu 20 Millionen (und nur für Basisinstallation). Der Ständerat ist gegen jegliche Förderung von Ladeinfrastrukturen. Diesel- und Benzinimporteure müssen weiterhin einen Teil der CO2-Emissionen mit Klimamassnahmen ausgleichen, neu mit einem Maximalsatz von bis zu 90 Prozent. Ausserdem soll der Schweizer Treibhausgas-Ausstoss bis 2030 gegenüber 1990 um die Hälfte reduziert werden.
Beschluss zur CO2-freien Stromproduktion
Bis 2035 soll bei der Stromproduktion kein Kohlendioxid mehr ausgestossen werden; das vereinbart die Schweiz mit sechs EU-Staaten (Deutschland, Frankreich, Österreich, die Niederlande, Belgien und Luxemburg). Bis heute stammen etwa zwei Prozent des Schweizer Stroms aus fossilen Energieträgern. Dass die sechs EU-Staaten auch eine Umstellung wollen, habe für die Schweiz nur Vorteile, meint Energieminister Albert Rösti. Doch die Vereinbarung wird auch zur Folge haben, dass wieder mehr Strom aus Kernkraftwerken stammen wird und das Kernkraftwerke länger als die angedachten 50 Jahre bestünden.
Farbcode der Frösche
Kröten und Frösche gibt es in vielen unterschiedlichen Farben – von Gras-grün bis leuchtend Orange. Eine Studie zeigt nun, dass die Färbung nicht nur mit der Auffälligkeit oder Tarnung in ihren Lebensräumen zu tun hat. Sie hat auch einen wesentlichen Einfluss auf die Überlebensfähigkeit: Ihre Farbe beeinflusst ihre Temperaturregulation und hellere bzw. dunklere Tiere haben gewisse Vor- resp. Nachteile gegenüber den anderen. Mit den Ergebnissen wollen die Forschenden die Widerstandfähigkeit von Kröten und Fröschen gegenüber dem Klimawandel einschätzen.
Historisches Artensterben durch Klimawandel
Ein rascher Klimawandel sorgte vor gut 34 Millionen Jahren für einen biologischen Umbruch in Europa. Etwa die Hälfte der einheimischen Säugetiere starb aus. Ersetzt wurden sie durch Migranten – darunter heutige Schweine und Wiederkäuer – aus Asien.
Oktopus-DNA zeigt Antarktischen Eisverlust
Forschende haben in der DNA einer antarktischen Oktopus-Art Hinweise auf einen Kollaps des Westantarktischen Eisschildes entdeckt. Es soll während der Warmphase (Temperaturen rund ein Grad über den vorindustriellen Werten) vor rund 120‘000 Jahren passiert sein. Die Forschenden schliessen daraus, dass der Eisverlust im Westen der Antarktis schon durch moderate Temperaturanstiege verursacht werden könnte.
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