Buch «Gemüse und Obst einfach fermentieren»

Schon im Vorwort wird klar: Fermentieren ist keine Hexerei und eine der ältesten Techniken für die Konservierung von Lebensmitteln. Zudem wird sie überall auf der Welt angewendet. Sibylle Hunger führt gründlich und anschaulich in die Grundlagen ein. Die Vorteile des Fermentierens sind kaum zu toppen. Die Gemüse und Früchte werden roh verwertet. So bleiben Geschmack und Nährstoffe erhalten. Fünf Faktoren sind fürs Gelingen entscheidend: geeigneter Behälter + Salz + Ausschluss von Sauerstoff + Temperatur + Zeit. Es gibt verschiedene Varianten, wie die Milchsäuregärung in Gang gebracht werden kann; je nach Gemüse oder Obst. Dieses Verfahren funktioniert deshalb so gut, weil die meisten unerwünschten Mikroorganismen wie Fäulnisbakterien Sauerstoff benötigen, die nützlichen Milchsäurebakterien aber nicht.

Nach diesen grundlegenden Infos kann es nun losgehen. Der Autorin ist es wichtig, saisonale Produkte zu berücksichtigen. So widmen sich die vier folgenden Kapitel den vier Jahreszeiten. Jedes Kapitel bietet eine reiche Auswahl an Gemüse und Obst, das fermentiert werden kann. Eine übersichtliche Liste zeigt jeweils auf, wann Saison ist, welche Methode angewendet werden kann, Angaben zur Menge, welcher Behälter sich am besten eignet und die Zutaten. Im Frühling gibt es beispielsweise Anleitungen für Spargel, Rhabarber und Knospen. Im Sommer wird die Fermentierung unter anderem von Fenchel, Gurke, Tomaten oder Wassermelone beschrieben. Im Herbst sind Äpfel, Weisskohl (Sauerkraut!), Quitten oder Kürbis dran. Im Winter bieten sich Kartoffeln, Rosenkohl oder Lauch zur Konservierung an. In einem weiteren Kapitel werden Spezialitäten wie Kimchi und Senfkaviar vorgestellt.

Zu guter Letzt kommt das Geniessen: Im Abschlusskapitel gibt Sibylle Hunger Tipps, welche Gerichte mit fermentierten Produkten bereichert werden können und liefert die Rezepte dazu. Das Buch ist für den Einstieg ins Fermentieren bestens geeignet. Den Beschreibungen kann man leicht folgen und die vorgeschlagenen Zutaten sind nicht extravagant. Auch visuell ist das Werk ausgesprochen einladend. Die sorgfältige Gestaltung und die professionellen Fotos animieren zusätzlich, das Fermentieren einmal auszuprobieren.