Schnell, schneller mit dem Velo

Zur Zeit ist das Velofahren in der Schweiz für Alt und Jung im Trend. Wobei man heute sehr viel mehr Fahrräder mit Akku sieht.

Schnell, schneller mit dem Velo
Das Velo ist und bleibt eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel in der Schweiz. (Anrita, Pixabay)

E-Bikes gehören zu den nützlichsten Erfindungen unseres Zeitalters. Während das Velofahren (ohne Mountainbike) direkt hinter dem Wandern zu den beliebtesten Sportarten in der Schweiz gehört, merken besonders die nicht mehr ganz jungen Radfahrenden, wie es oftmals trotz guten Trainings anstrengend ist, eine steile Strasse hochzufahren. Dies kann den Spass ganz schön verderben. E-Bikes schaffen Abhilfe. Ebenso für all diejenigen Menschen jeden Alters, die mit dem Velo zur Arbeit fahren und dort nicht verschwitzt ankommen möchten. Unter diesem Gesichtspunkt scheint das E-Bike vor allem Vorteile zu haben. Es spricht sehr vieles für den Kauf eines E-Bikes; nicht zuletzt, da man damit auch noch umweltfreundlicher unterwegs ist. Man verbraucht kein Benzin und produziert demzufolge keine direkten Abgase.

Andererseits stellt sich die Frage nach dem Strom und den Batterien. Diese Batterien, respektive Akkus, sind meistens Lithium-Ionen-basiert, was eher negativ zu bewerten ist. Lithium ist eine begrenzte Ressource. Weiter müssten solche Akkus nach Ablauf ihrer Lebensdauer fachgerecht entsorgt werden. Dies kann nicht über den regulären Hausmüll geschehen, da solche Lithium-Ionen-Akkus im gesundheitsgefährdend und umweltschädigend sind. Zudem besteht Brand- und Explosionsgefahr.
Eine weitere Problematik, die E-Bikes mit sich bringen, ist der Stromverbrauch. Kommt hinzu, dass ein E-Bike oftmals nicht ohne Akku gefahren werden kann, da die Fahrräder einfach zu schwer sind.

Der Stand heute

Zur Zeit sind auf den Strassen sehr viele Velos unterwegs. So viele, dass es auf manchen Radwegen ziemlich eng wird. Die Verkaufszahlen von Velos 2022 um 14 Prozent ab. Es handelt sich dabei aber eben nur um Velos, bei denen man selber trampeln muss. Bei Elektrofahrrädern sehen die Verkaufszahlen schon anders aus: 2022 wurden rund 17 Prozent mehr gekauft als noch im Vorjahr. Damit ist das Verhältnis zwischen den elektrischen und den manuellen Drahteseln fast ausgeglichen. Mit einer Quote von knapp 55 Prozent liegen Velos ohne Motor zwar immer noch an der Spitze, doch verglichen mit 2021 ist dies eine Abnahme von ca. 7 Prozent. Zudem betrug der Anteil an E-Bikes am Fahrradabsatz 2012 erst rund 15 Prozent. Damit hat sich dieser zehn Jahre später verdreifacht.

Bereits gibt es Orte, die die schnellen E-Bikes ausbremsen oder gar verbieten wollen. Ein Beispiel ist der Xylofonweg entlang der Reuss in Luzern. Täglich fahren diese Strecke über 3000 Fahrradfahrende, welche man nun durch Bremsschwellen ausbremsen will. Für den Stadtrat steht sogar ein generelles Verbot für schnelle E-Bikes auf diesem Weg zur Diskussion.

Das Positive überwiegt

Auch wenn diese Einzelstrecke für schnelle Velos verboten würde, so bleibt immer noch die reguläre Strasse. Ein Fakt ist und bleibt derweil, E-Bikes sind im Vergleich zum Auto definitiv ökologischer, günstiger, platzsparender und oftmals schneller. Die Berechnungen haben ergeben, dass ein Pkw fast das 13-fache an CO2-Äquivalenten pro Personenkilometer erzeugt. Zudem ist es auch mit dem E-Bike gut möglich, «schwere» Lasten oder Kinder umweltfreundlich zu transportieren. Das auch über eine grössere Distanz. In diesem Sinne: Ein Hoch auf die Stahlrösser in jeder Form!

Quellen und weitere Informationen
Umweltbundesamt: E-Bikes: Eine umweltfreundliche Alternative zum Pkw
statista: Anteil von Elektrofahrrädern am Fahrradabsatz in der Schweiz von 2006 bis 2022
SRF: Gebrauchte E-Bike-Akkus brauchen eine Sonderbehandlung
Pro Velo