Ratgeber: Der Naturgarten im Juni
Im Juni haben wir nur wenig zu tun im Naturgarten. Dennoch gibt es einiges, das wir tun können, um unsere Gartenbewohner bei der Arbeit zu unterstützen.

Es wird immer wärmer draussen - der Sommer ist angekommen. Das wird auch beim Blick in unseren Naturgarten ersichtlich. Unsere üppige Naturwiese lockt allerlei fliegende und krabbelnde Insekten an. Diese haben zurzeit viel zu tun, etwa mit der Versorgung ihres Nachwuchses: Wildbienen sammeln fleissig Nektar und Pollen für Ihre Nachkommen, Wildwespen fangen Raupen, und Marienkäfer sind auf der Suche nach Blattlauskolonien.
Wir Menschen haben hingegen nicht viel zu tun im Naturgarten. Einige Pflanzen sollten jetzt jedoch zurückgeschnitten werden: Neben den bereits verblühten auch einige mehrmals blühende Pflanzen wie Skabiosen, Glockenblumen oder Resede, die noch nicht vollständig verblüht sind. So kommen wir später im Sommer nochmals in den Genuss ihrer Blütenpracht. Beim Rückschnitt sollten wir darauf achten, nicht alle Blüten einer Pflanzenart zur selben Zeit zu schneiden, denn gewisse Wildbienen sind auf die Blüten einer einzigen Pflanze angewiesen.
Im Juni wird die Wiese zum ersten Mal gemäht, und zwar mit einer Sense, damit die Tiere nicht zerschnitten werden. Der Zeitpunkt dazu ist gekommen, wenn die meisten Pflanzen Samen gebildet haben, das heisst irgendwann zwischen Anfang und Ende Juni. Damit die Wiese auch in Zukunft so schön blüht, wird das Schnittgut liegen gelassen, bis es getrocknet ist und der Same herausfallen kann. Die Wiesenwege werden im Juni zum zweiten Mal gemäht.
Wasser für durstige Insekten
Auch wenn für uns wenig Arbeit anfällt, gibt es durchaus einige Möglichkeiten, den derzeit vielbeschäftigten Insekten „unter die Flügel zu greifen“. Mit den steigenden Temperaturen sind nicht nur wir Menschen häufiger durstig, sondern eben auch unsere Gartentiere. An heissen Sommertagen sind Wasserquellen jedoch oftmals selten und dadurch äusserst schwer aufzufinden. Hier können wir Abhilfe schaffen: Wir können in unserem Naturgarten kleine Wassertränken, etwa Wasser auf flachen Tellern, aufstellen.
Von Wassertränken können nicht nur Insekten profitieren, sondern auch Igel und Vögel. Gartenteiche sind für besonders viele Tierarten wertvoll. Für Amphibien sind Gewässer essentiell, denn ohne sie kann es keinen Nachwuchs geben. Aber auch Vögel schätzen Gartenteiche – sie baden darin, um sich an heissen Sommertagen abzukühlen und ihr Gefieder zu pflegen.
Was unser tierfreundlicher Gartenteich unbedingt bieten sollte, sind flache Ufer. Ansonsten droht die Wasserquelle zu einer tödlichen Falle zu werden. Falls wir bereits einen Teich mit steilen Einstiegen haben, kann ein Brett als Ausstiegsrampe Abhilfe schaffen. Dieses muss allerdings eine raue Oberfläche haben, damit das Tier nicht abrutscht. Insekten schätzen Steine im Wasser, die ihnen als Landefläche dient.
Insektenhäuser
Wildbienen und Wildwespen suchen im Juni Nester für ihre Nachkommen. Da viele Wildbienen im Boden brüten, können wir Ihnen durch den Bau eines Sandariums helfen. Ein Sandarium ist ein Bereich mit etwas Kies und reichlich Sand, in welchen Insekten Niströhren graben können. Dafür benötigen sie allerdings nicht den sehr feinen Spielplatz-Sand, sondern den ungewaschenen und groberen, der sich etwa in einem Kieswerk besorgen lässt. So brechen ihnen ihre Niströhren nicht gleich wieder ein, nachdem sie sie gegraben haben.
Auch der Bau eines Bienenhotels ist eine Möglichkeit, die Insektenpopulationen zu unterstützen. Diese sind im Handel erhältlich, können aber auch selber gebaut werden. Tatsächlich ist letzteres besonders zu empfehlen, da die Qualität der käuflichen Produkte stark schwankt und das ein oder andere zu beachten ist, wenn das Insektenhotel auch wirklich dienen soll. Eine gute Anleitung findet sich beispielsweise hier.
Dies sind nur zwei der vielen Möglichkeiten, wie wir Wildbienen, aber auch vielen anderen Insekten dabei helfen können, ein geeignetes Nest, einen Unterschlupf oder ein Winterquartier zu finden. Danach lehnen wir uns zurück und geniessen den Blick auf das vielfältige Leben, das es in unseren sommerlichen Naturgarten zieht…
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